Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main
JIM RAKETE – STAND DER DINGE
14.8.-5.2.2012

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In den Jahren 2009 bis 2011 hat Jim Rakete exklusiv für das Deutsche Filmmuseum Legenden, Macher und Talente des deutschsprachigen Kinos fotografiert. Entstanden ist die Porträtreihe „Stand der Dinge“, die ursprünglich als überschaubare Hall of Fame geplant war, sich dann aber zu einer umfangreichen Schau für die neuen Ausstellungsräume des Filmmuseums entwickelte.

Alle Porträtierten haben sich mit einem Requisit oder für sie bedeutenden Gegenstand ablichten lassen, mit dem sie eine persönliche Erinnerung ihrer filmischen Laufbahn verbindet. Auch veranschaulicht der Bilderreigen eindrucksvoll die eigentliche Besonderheit von Jim Rakete, nämlich das gleichberechtigte Dreiecksverhältnis Fotograf – Fotografierter – Betrachter: Man muss nicht zu den Prominenten aufschauen, hier begegnet man ihnen auf Augenhöhe.

Entgegen seiner Gewohnheiten hat Jim Raktete den „Stand der Dinge“ in Farbe fotografiert, was der zentralen Rolle der Objekte geschuldet ist, die als Teil einer filmischen Welt gewollt auf eine andere Ebene verweisen. Im Gegensatz zu seiner vorhergehenden großen Porträtreihe „1/8 sec.“, ist der „Stand der Dinge“ digital fotografiert. Statt nur weniger Plattenaufnahmen, machte der Fotograf diesmal eine Vielzahl von Aufnahmen pro Shooting. Eine völlig andere Herangehensweise, doch ist im Ergebnis auch diesmal Raketes sanfter, klarer Stil deutlich erkennbar.

„Stand der Dinge“ – den Titel hat sich Jim Rakete von Wim Wenders geborgt. 1982 hatte dieser einen fast gleichnamigen Film über einen Autorenfilmer gedreht, der mit einem Projekt an seine Grenzen gelangt. Mit seinem Reigen hat Rakete den Titel neu gedeutet, da die Vielzahl von deutschsprachigen Talenten und Persönlichkeiten die Filmlandschaft scheinbar grenzenlos erscheinen lässt. Die Panoramahängung in der Ausstellung soll entsprechend darauf hinweisen, wie groß der Kreis der Kreativen deutschen Filmschaffens ist, der sich tatsächlich weit über die Anzahl der hier Gezeigten hinaus erstreckt.

Ergänzend zeigt die Schau eine Auswahl dreidimensionaler Objekte: Requisiten, Kostüme, Drehbücher, Geräte. Gemeinsam erzählen Fotografien und Objekte Filmgeschichte – und ganz persönliche Geschichten.

Jim Rakete

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Sein fotografisches Interesse gilt den Menschen. Schlicht und einfach sollen seine Bilder sein, möglichst wenig inszeniert. Filmstar oder Obdachloser, soziale Unterschiede machen vor seiner Kamera keinen Unterschied. In Jim Raketes Fotografien ist stets sein Respekt für sein jeweiliges Gegenüber sichtbar, und es ist das Bestreben nach dem Authentischen, das die  Bilder so einzigartig macht.

1951 in Berlin geboren, fotografierte Jim Rakete bereits während der Schulzeit für Tageszeitungen, Magazine und Agenturen. Seinen Schwerpunkt hatte er zunächst in der Musikszene – Stars wie Jimi Hendrix, Mick Jagger und David Bowie ließen sich von ihm porträtieren.

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