Auf dem Gelände des ehemaligen Gefängnisses aus dem 18. Jahrhundert steht heute das Filmmuseum. Die historische Mauer vor dem Eingang erinnert an den Standplatz der Guillotine, die einst Frauen und Männer den Tod brachte. Heute lernen Sie an derselben Stelle die Geschichte optischer Geräte aus rund 700 Jahren kennen und erfahren Fakten und Legenden zu Stars und Regisseuren, Filmen und Lichtspielpalästen.

Das Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf wurde 1979 gegründet. Es ist Mitglied des Kinematheksverbundes, der Association Inédits und der Fédération des Archives du Film.

Seine Dauerausstellung vermittelt auf 2000 qm lebendig Filmgeschichte, ‑theorie und ‑ästhetik und wahrnehmungspsychologische Phänomene. Zu sehen sind Aufnahme‑ und Projektionsgeräte aus der Vorgeschichte der Kinematographie, Dokumente zu allen Aspekten der Filmproduktion, außerdem Dekorationen, Requisiten und Kostüme. Im Filmmuseum ist auch eine Welte-Kinoorgel (Baujahr 1929) erhalten, die bei Stummfilmvorführungen eingesetzt wird.

In regelmäßigen Sonderausstellungen werden Einzelthemen der Mediengeschichte behandelt, in den letzten Jahren etwa Klaus Kinski, 50 Jahre deutsches Fernsehen, Mario Adorf, Tom Tykwer, Karl Valentin, Peter Ustinov, Roman Polanski etc.

Führungen, Seminare und Workshops vermitteln Schülerinnen und Schülern, Studenten und Lehrern verschiedene Facetten der Filmgeschichte. Filmveranstaltungen in der ABlack Box – Kino im Filmmuseum@ runden das Angebot ab.

Die Sammlungen umfassen Fotos, Plakate, Pressehefte, Zeitungsausschnitte, Kritiken, Filmprogramme sowie Drehbücher/Dialoglisten zu in‑ und ausländischen Filmen und Produktionsunterlagen. Bücher und Zeitschriften sind im Lesesaal nach vorheriger Anmeldung einzusehen.

Zum Bestand gehören auch Nachlässe, etwa von Lotte Reiniger, Helmut Käutner, Wolfgang Staudte, Harry Piel oder Liesl Karlstadt.

Im Filmarchiv lagern ca. 45.000 Kopien bei 6° Celsius und 25% relativer Luftfeuchtigkeit. Dazu betreut das Filmmuseum die Filmsammlung des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Videobestand beträgt zur Zeit rund 4.000 Titel.

Eine Schattenspielsammlung (Max Bührmann/Hans-Joachim Kemper) enthält ca. 1.500 Schattenspielfiguren aus dem 13. bis 19. Jahrhundert zur Geschichte des Schattenspiels, dazu Requisiten, Zubehör und eine Schattenspielbühne.

Die Wurzeln der Institution im Herzen Düsseldorfs gehen bis in die 1950er Jahre zurück: 1956 richtete die Stadt die Jugend- und Kulturbühne für wöchentliche Schulfilmveranstaltungen ein und schuf ein Lager für die Nitrofilmsammlung des ehemaligen “Kinomoguls“ Fritz Genandt (Geschäftsführer von Residenz, Apollo, Europa-Palast), die heute zu den Beständen unseres Filmarchivs gehört.

Die Bewegung der Kommunalen Kinos führte zum “Filmforum“, ein der Volkshochschule angegliedertes Filmseminar: Unter Leitung von Klaus G. Jaeger begannen die Filmvorführungen in der Prinz-Georg-Straße. Jaeger lud gerne Vertreter der “Neuen deutschen Welle“ ein, die hier Gelegenheit bekamen, mit dem Publikum über ihre Werke zu diskutieren.

Dank des Erfolgs des Filmforums weit über die Grenzen Düsseldorfs hinaus kam es am 15.3.1979 zur Gründung des Filminstituts der Landeshauptstadt Düsseldorf. Seine Aufgaben umfassten vier Felder: Sammeln und Bewahren von Film und filmverbundenen Materialien, Zugänglich machen der Bestände durch Ausstellungen und Filmvorführungen, Organisation von Seminaren und Workshops zur Vermittlung von Wissen über die Filmkunst sowie Unterstützung der Filmschaffenden der Stadt durch die Bereitstellen von Geräten und Material. Das Filminstitut bezog 1983 Räume im 1. OG vom Wilhelm Marx-Haus an der Kasernenstraße 6, wo auch die Nachfolgerin des Filmforums, die Black Box eingerichtet wurde.

Am 21. August 1993 eröffnete Klaus G. Jaeger an der Schulstraße 4 sein eigenes Haus mit Dauer- und Sonderausstellungsräumen. Den Kinosaal im Parterre, die Black Box mit 133 Sitzen, ziert seither die 1930 erbaute und 1980 erworbene Welte-Kinoorgel. In 2000 zogen die meisten Sammlungen sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Haus am alten Hafen. Die Räume an der Kasernenstraße dienten bis 2005 als Depot. 1997 erhielt das Filminstitut einen neuen Namen: Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Anschrift:
Filmmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf
Schulstraße 4
40213 Düsseldorf
Telefon: 0211/899-2232 Kasse (täglich, außer montags ab 11.00 Uhr)
Fax: 0211/899-3768
E-mail:   filmmuseum@duesseldorf.de

Ausstellungen Filmmuseum Düsseldorf